Kunst trifft auf Wein - ein Insidertipp für Dresden



Das Erkunden und Entdecken neuer Orte ist jedes Mal eine spannende Sache. Oftmals geschieht es zufällig, auch in bereits vertrauter Gegend. Genau um solch einen „Fund“, den ich im Sommer dieses Jahres in meiner Heimatstadt Dresden gemacht habe, soll es sich im heutigem Blogeintrag drehen. Die Hauptstadt von Sachsen glänzt mit ihrer Vielfältigkeit, egal ob kulturell oder geschichtlich. Klassische Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Semperoper oder der Zwinger sind jedoch für Bewohner der Stadt, als auch für Besucher durch Bücher, Stadtgänge oder Stadtrundfahrten altbekannt und vor allem meist das Gegenteil von modern. Deshalb möchte ich mit euch diesen persönlichen Geheimtipp in Dresden teilen, um die Stadt für euch ein Stück weit attraktiver zu machen oder auch einfach ein Beispiel für ein schönes Ausflugsziel zu geben.

Weingut Zimmerling
Und jetzt Trommelwirbel bitte für die Lüftung des Insiders…. Es ist ein kleiner romantischer Weinausschank im Königlichen Weinberg Pillnitz. Im Weingut verkauft Klaus Zimmerling nicht nur Getränke, frisch gebackenen Kuchen und kleine Häppchen, sondern bietet seinen selbst hergestellten Wein zur Verkostung an. Das klingt für euch wahrscheinlich erst mal nicht sehr spannend, aber wenn ihr einmal dort gewesen seid, werdet ihr auch meiner Meinung sein. Nun zur großen Entdeckungsgeschichte: Als ich diesen Sommer mit ein paar Freundinnen an einem besonders schönen warmen Tag den Drang verspürte, die Sonnenstrahlen richtig zu genießen, fuhren wir nach Pillnitz, um in den Weinbergen spazieren zu gehen. Zufällig stießen wir dabei auf das Weingut. Es gibt circa zehn Tische, alle waren voll besetzt. Das machte aber nichts, denn wir fanden noch einen Platz auf der Wiese. Das sorgte für eine lockere Atmosphäre, da man ganz selbstverständlich auch hier bedient wurde. Wir saßen also gemütlich im Gras und ließen uns von der Sonne bescheinen. Ein leckerer Käseteller mit Oliven, ein Gläschen Wein, fröhliches Stimmengewirr von schwatzenden Menschen. Den Ausschank selbst zieren Skulpturen der Bildhauerin Malgorzata Chodakowska. Wie Zimmerling selbst sagt „Die Kunst trifft auf Wein“. Nicht nur ich, sondern auch meine Freundinnen haben die Zeit dort genossen und ALLE waren echt positiv begeistert von dieser spontanen Einkehrung. Natürlich habe ich die Eindrücke festgehalten und ein paar Bilder gemacht, welche ihr unter dem Post finden werdet.

Nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch um euch ein paar Hintergründe zu geben, habe ich mich über das Weingut Zimmerling etwas informiert. Bei meiner Recherche hat mich die eigene Webseite des Weinguts versehen mit u.a. Öffnungszeiten( leider nur Freitag und am Wochenende) oder einen Onlineshop positiv überrascht. Im Folgenden ein kleiner Abriss der Geschichte.


Aussicht vom Weingut
Die Tradition des Weinbaus in Sachsen ist bereits über 850 Jahre alt. Wahrscheinlich brachten die ersten Pflanzen die fränkischen Siedler oder auch reisende Geistliche mit nach Sachsen. Im 16. Jahrhundert wuchs die Fläche der Reben bis auf 5000 Hektar und 1811 gründete die Sächsische Weinbaugesellschaft in Meißen die erste Winzerschule Europas. Nach dieser Blütezeit folgte eine Reblausplage und nach dem 2. Weltkrieg waren nur noch 60 Hektar Fläche übrig. In den 1980er und 1990er Jahren pachteten viele Hobbywinzer alte Hänge, um sie wieder mit neuen Pflanzen zu bebauen. Auch Klaus Zimmerling, ehemals gelernter Maschinenbauer und Quereinsteiger im Weinbau, pachtete 1992 ein Teil der so genannten Rysselkuppe, benannt nach dem früheren Besitzer Gottfried Ryssel und bewahrte somit die von der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft in den 1990er Jahren abgegeben Rebhänge vor einem geplanten Hotelbau. Das Winzerhandwerk lernte er in der Wachau als Praktikant und Theorie erhielt er u.a. vom britischen Weinkritiker Stuart Pigott. Sein Ziel war es, besseren Wein herzustellen, als zu Zeiten der DDR. Zimmerling begann mit der Pflanzung neuer Rebstöcke und kaufte 1995 zusammen mit seiner Frau Malgorzata Chodakowska den Weinberg inklusive Weinberghaus, wo früher die Arbeiter wohnten. Seinen Wein lagerte in einem Keller an der Elbe. Doch nach zwei Hochwassern zog Zimmerling 2008 in einen für eine halbe Million Euro neu gebauten Weinkeller um. Er arbeitete sich immer weiter hoch, sodass er 2010 in den Verband für Prädikats- und Qualitätsweingüter aufgenommen wurde und 2014 sogar als Winzer des Jahres für das Weinjournal „Falstaff“ nominiert wurde. Heute ist die angebaute Fläche von Klaus Zimmerling 4 Hektar groß. Auf Granit gedeihen verschiedene Rebsorten die zu Riesling, Weißburgunder oder z.B. Gewürztraminer verarbeitet werden. Hierbei setzt Zimmerling auf streng ökologische Verfahren ohne Chemie. 


Verkaufsstelle
Ich hoffe, ich konnte euch eine kleine Anregung für eine Neuentdeckung in Dresden geben. Schreibt in die Kommentare, ob ihr meinen Geheimtipp mal erkundet habt und wie es euch gefallen hat. Wenn ihr Interesse an weiteren Insiders in Dresden habt oder vielleicht auch für Tipps für andere Städte wollt, dann lasst es mich wissen. Vielleicht habt ihr ja auch noch unbekannte Plätze o.a. die ihr gerne in den Kommentaren teilen würdet. Ich freue mich auf eure Antworten und Anregungen. Bis ganz bald..
Eure Paula 





 

Quellen: 
  • http://img.fotocommunity.com/weingut-klaus-zimmerling-00c0e0d5-a672-4527-9574-                e53e7ff388c2.jpg?height=1080
  •  http://www.weingut-zimmerling.de/de/startseite/
  •  http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Weingut-Zimmerling-in-Dresden-Pillnitz-feiert-25-Jaehriges

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